Die von Walter Rüegg herausgegebene vierbändige "Geschichte der Universität in Europa" erscheint in mehreren Ländern und Sprachen. Dieses einzigartige gesamteuropäische Projekt, das mit dem Erscheinen des dritten Bandes nun kurz vor seinem Abschluß steht, wird für lange Zeit grundlegend bleiben.
Heute ist fast nur noch von der Krise und den Problemen der deutschen Universität die Rede; der vorliegende dritte Band der vierbändigen Geschichte der Universität in Europa führt in eine Zeit zurück, in der die deutsche Universität noch weltweite Anerkennung genoß und die Pläne und Ideen Wilhelm von Humboldts die Universitäten zahlreicher Länder maßgeblich prägten und beeinflußten. Umfassend beschreibt der Band die Expansion, Ausdifferenzierung und Veränderung der Universitäts- und Hochschullandschaft in Europa vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Das von sechzehn überragenden Fachleuten aus zahlreichen europäischen Ländern verfaßte Werk folgt dem systematischen Aufbau der bereits erschienenen Bände: Es entwirft ein Gesamtbild der Verteilung und Entwicklung der Hochschulen in Europa im 19. und 20. Jahrhundert, behandelt die universitären Strukturen (Hochschulträger, Universitätslehrer, weltweite Übernahme europäischer Universitätsmodelle), die Ausbildung der Studenten und ihre sozialen, materiellen, intellektuellen Voraussetzungen, ihre politischen und revolutionären Betätigungen. Der letzte große Teil analysiert die wissenschaftliche Entwicklung von den Geisteswissenschaften und den Naturwissenschaften über die Medizin bis hin zu den technischen Fächern.