Evelyn, Mitte vierzig und gerade frisch getrennt, lebt in Berlin, hat einen guten Job und in ihren Augen auch ein gutes Leben. Bis eines Tages eine alte Schulkameradin vor ihrer Tür steht, die sie das letzte Mal vor dreißig Jahren sah. Sie macht einen ziemlich abgerissenen Eindruck. War sie überhaupt eine richtige Schulkameradin, wie sie behauptet? Das bleibt lange unklar. Auch, was damals eigentlich passiert ist. Für die Leser und Leserinnen ist durch Evelyns Perspektive deutlich zu spüren, dass dieses Wiedersehen nicht auf Freude stößt, sondern im Gegenteil Widerwillen und geradezu Abscheu auslöst. Und auch Furcht? Parallel dazu driftet Evelyns Nachhilfeschüler, der dreizehnjährige Noah, von allen unbemerkt in eine gefährliche Parallelwelt ab.