Wie ein zeitverzögerter Nachhall aus der ehemaligen Peripherie eines philosophischen Reiches derzeit im weltgeschichtlichen Rückzug, das sich zumeist in der epigonalen Bewahrung seines klassischen Erbes verbarrikadiert hat, wirft dieses letzte, unvollendete und posthum erschienene Schlüsselwerk des am meisten antihegelianischen unter den italienischen Philosophen der Gegenwart ein anderes Licht auf den Stand der deutschen Philosophie, die den gegensätzlichen Weg einer ¿Urbanisierung¿ im weitesten Sinn eingeschlagen hat. Der Anspruch auf eine erneute ¿Radikalisierung¿, der die hier gesammelten Texte im Namen einer Ontologie der Freiheit durchzieht, zeichnet seine bezeugende Philosophieauffassung als Hermeneutik des Mythos und tragisches Denkens aus, die dem anderen und verleugneten Erbe des echten Existentialismus treu geblieben ist. Gegenüber dem Scheitern der modernen Philosophie im Hinblick auf das Freiheitsproblem und der philosophischen Überlieferung überhaupt in dem auf das Böse und das Leid konzentriert sich der letzte Pareyson auf das Gespräch mit angeblichen Zerstörern der Vernunft (Schelling und Heidegger), um im Gefolge des konstitutiven Seinsverhältnisses des Menschen auf die inzwischen beseitigte Aufgabe der Entlarvung einer falschen Autonomie der reinen Vernunft selbst hinzuweisen, hinter der sich die Verleugnung des ¿pathischen¿ Ursprunges des Denkens verbirgt.