Von "Il Principe" bis zu den Discorsi, von der diplomatischen Korrespondenz bis zu den "Istorie Fiorentine": Machiavelli begnügte sich in seinen Werken nicht einfach damit, einzelne Episoden von Verschwörungen, Intrigen und geheimen Machenschaften zu erzählen. Sein politisch-intellektuelles Ziel war es vielmehr, eine regelrechte "Phänomenologie der Verschwörung" zu entwickeln. Er setzte sich mit den ideellen Beweggründen, den operativen Techniken und den soziologischen Matrizen von Verschwörungen auseinander, die er als eine spezifische Form des Kampfes um die Macht verstand. Anhand historischer Beispiele und eigener Erfahrungen entwickelte er ein theoretisches Modell, das auch heute noch für das Verständnis der politischen Schattenseite hilfreich ist.