Makrele vom Lachstyp (Jurel tipo salmón) ist ein chilenischer Ausdruck für eine Mogelpackung und enttäuschte Erwartungen. Er trifft auch zu für das Chile der 90er Jahre, in das der Exilchilene Manuel mit seiner Schweizer Frau Olivia zurückkehrt im Glauben, das ganze Land sei im Aufbruch. Bald müssen sie feststellen, dass die Diktatur in vielen Köpfen noch nicht überwunden ist.
Während einer gemeinsamen Campingwoche mit Manuels Jugendfreund Fernando und dessen junger Frau Amparo wird Olivia zudem klar, dass einst auch Schweizer Einwanderer am Unrecht gegenüber dem grössten indigenen Volk Chiles, den Mapuche, schuldig geworden sind. Die Ferien an einem See in den Anden Südchiles führen zu Reibereien, aber auch zu Anziehung im Sinn von Wahlverwandtschaften. Die Erneuerung der einstigen Freundschaft zwischen Manuel und Fernando gelingt nur oberflächlich. Manuels Peugeot, der bei der Anreise beinahe in den See gestürzt ist, erweist sich als Schrottkarre (Jurel tipo salmón). Auch die Paarbeziehung von Manuel und Olivia droht abzustürzen, weil er in Chile den Macho herauskehrt.
Die Schweizer Autorin Mara Meier hat von 1987 bis 1997 in Chile gelebt. An der Unversidad de Concepción studierte sie Botanik. 1992-1997 lehrte und forschte sie am dortigen Botanischen Institut. In den Jahren 1991-1997 engagierte sie sich zudem in einem Kulturprojekt der indigenen Mapuche. Was Mara Meier damals im Andenland erlebt und erfahren hat, ist in ihren - nicht autobiographischen - Roman Makrele vom Lachstyp eingeflossen.