Das umfangreiche Buch gibt eine Einführung
in die faszinierende und komplexe Geschichte der Hexenkunst
, die sich von den Mythen uralter Göttinnen bis zu den Werken moderner Künstler und Aktivisten erstreckt, zugleich bietet es einen großartigen Überblick über die jahrhundertealte Tradition. Der Archetypus der Hexe hat seine Wurzeln in Legenden, volkstümlichen Überlieferungen sowie Mythen und geht auf die Erzählungen von Odysseus und Kirke zurück, auf die keltische Verführerin Cerridwen oder den Mythos der Hekate, der Herrscherin über mondhelle Nächte. In
Witchcraft
sehen wir ihre vielfältige Inkarnation im Laufe der Jahrhunderte - als Mutter, Nymphe und alte Frau, als Verführerin und Zerstörerin.
Die Herausgeberin Jessica Hundley schuf zusammen mit der Autorin, Forscherin und Hexenexpertin Pam Grossman dieses einzigartige Buch, das
in die komplexen Symboliken der Hexentraditionen eintaucht und sie mithilfe der Kunstgeschichte erkundet
. Die Hexe diente vielen Künstlern als Muse, so erscheint sie bei Francisco de Goya und Albrecht Dürer als dunkle Verführung und im surrealistischen Zirkel von Remedios Varo, Leonora Carrington und Leonor Fini als elegante Hymne auf die magische Weiblichkeit. Sie fasziniert uns aber ebenso in Volksmärchen und Dramen, wie in den grimmschen Märchen, in Shakespeares
Macbeth
oder in L. Frank Baums
Der Zauberer von Oz
.
Auf dieser fesselnden visuellen Reise erleben wir auch, wie Hexen verfolgt wurden und sich allmählich zu einem Symbol für mutigen Widerstand und kraftvolle Nonkonformität entwickelten.
Mit informativen Essays von Expertinnen
wie Kristen J. Sollée und Judika Illes sowie Interviews mit Autorinnen und Wissenschaftlerinnen wie Madeline Miller und Juliet Diaz veranschaulicht das Buch die
enorme Bandbreite kultureller Traditionen, die Magie als spirituelle Erkundung und kreative Katharsis verstehen
.
"Ich denke, dass alle Frauen Hexen sind, in dem Sinne, dass eine Hexe ein magisches Wesen ist."