Ein erschütterndes Zeitzeugnis über die Zeit der Pinochet-Diktatur in Chile, über die Suche eines Jugendlichen nach seinen verschleppten Familienangehörigen, aber auch ein Beispiel einer gelungenen Integration als Asylant in Deutschland.
Eindrucksvoll beschreibt Juan Eduardo Rojas-Vásquez sein Leben als jüngstes von sieben Kindern eines Landarbeiters in der Nähe von Parral in Chile. Nur wenige Tage nach dem Militärpüutsch am 11.9.1973 findet seine unbeschwerte Kindheit ein jähes Ende. Sein Bruder Seergio wird inhaftiert, sein Bruder Gilberto und sein Vater werden von Polizisten verschleppt. Die Vorkommnisse jener Tage haben Juans Leben nachhaltig geprägt. Er engagiert sich in Aktivisten-Gruppen, stellt Nachforschungen an. Als sich die Lage zuspitzt, muss er Chile verlassen und emigriert nach Deutschland. Er ist entschlossen, das Beste aus seiner Situation zu machen, lernt mit großem Engagement die deutsche Sprache, fasst beruflich Fuß und gründet eine Familie. Dabei ist er sehr darauf bedacht, seine chilenischen Wurzeln nicht zu verlieren, leitet eine chilenische Folkloretanzgruppe und engagiert sich als interkultureller Mediator. Bis heute weiß er nichts über das Schicksal seiner verschwundenen Angehörigen.